Mit zwölf Jahren bekam ich nach langen und zähen Verhandlungen mit meiner Mutter meine erste Kamera, eine Kodak Instamatic. Eine scheinbar praktische Kamera, in der Kassetten für jeweils zwölf oder 20 Bilder eingelegt wurden. Blitzlicht gab es nur in Form von Würfeln, in denen vier Birnchen nach getaner Arbeit ihr kurzes Leben aushauchten. Großartige Einstellmöglichkeiten oder gar Wechselobjektive gab es keine. Die Frage einer Motivauswahl stellte sich mir damals auch nicht so direkt. Ich knipste, was mir vor die Linse kam - ohne Rücksicht auf Bildausschnitt und Tiefenschärfe. Von Lomographie, also dem kreativen und künstlerischen Anfertigen von Schnappschüssen, hatte ich allerdings keine Ahnung.
Nach verschiedenen analogen Kameras bin ich 2004 auf digitale Photographie umgestiegen; zunächst mit einer Konica Minolta, später mit den Canon-Kameras, mit denen ich heute noch arbeite. Das Equipment ist weit entfernt von professioneller Ausstattung. Für einen engagierten Hobbyphotographen lassen sich damit jedoch ganz gute Aufnahmen machen. Selbst der eine oder andere quasi berufliche Einsatz lässt sich vermerken. So habe ich gemeinsam mit einem Kollegen über lange Zeit die „Beratergalerie“ gepflegt, eine Präsentation meiner früheren Abteilung bei der Bahn von immerhin zeitweise rund achtzig Mitarbeitern. Auch zur Dokumentation von Veranstaltungen wurde ich gelegentlich gebeten - einer Bitte, der ich mich immer nur schwer entziehen konnte.