Stimmlage | zweiter Bass |
Sprachen | Deutsch (Muttersprache) |
Englisch („near nativ“ UK) | |
Französisch (Grundlagen A2) | |
Niederländisch (Grundlagen A1) | |
Dialekt | rheinisch - mit deutlichem Aachener Einschlag |
So ziemlich jede Beschreibung der musikalischen Entwicklung eines Menschen beinhaltet Formulierungen wie „von Kindesbeinen an“, „schon von klein auf“ oder „bereits im Vorschulalter“. Warum sollte ich hier ein Ausnahme machen?
Als Sohn einer sangeskundigen Mutter und eines Orgelbauers, der in seiner Freizeit in Orchester und Streichquartett Cello spielte, war Musik bei uns zuhause selbstverständlich. Dabei war meine Stimme zunächst das einzige Instrument, das mir ohne großen Aufwand zur Verfügung stand. Ich scheine den Braten allerdings rechtzeitig gerochen zu haben. Die Karriere eines Wunderknaben (oder -mädchens) gilt doch im Allgemeinen als recht steinig und entbehrungsreich. Es scheint mir aus heutiger Sicht damals erfolgreich gelungen zu sein, etwaige Ambitionen meiner Eltern alsbald zu durchkreuzen. Losgelassen hat mich die Musik allerdings nie.
Später habe ich immer mal wieder in verschiedenen Chören gesungen, konnte aber nirgendwo richtig Fuß fassen. Heute singe ich in der jungen Sektion (jung? Na ja, Durchschnittsalter Anfang/Mitte 40) eines Traditionschores. Ob ich hier wirklich angekommen bin, vermag ich nicht zu sagen. Aber immerhin bin ich schon seit ein paar Jahren dabei - und es macht immer noch Spaß.
Vor wenigen Jahren habe ich erstmals, im Rahmen der bundesweiten Vorlesetage, an einer Grundschule vorgelesen. Eine öffentliche Leseveranstaltung fand 2013 unter dem Titel "Dotzheim liest" statt. Im Wechsel mit romantischen Chorgesängen stellten acht Vorleser Bücher vor und gaben Leseproben zum Besten. Und siehe da, es hat mir gefallen, Autoren meine Stimme zu leihen, Texte auszuwählen und zu sprechen, Worte so zu artikulieren, dass beim Zuhörer ein Bild entsteht. So kam mir entgegen, dass ich von Kollegen gebeten wurde, die Texte für ein paar Lehrfilme zu sprechen.
Ich hatte schon eine ganze Zeit mit dem Gedanken gespielt, mehr mit meiner Stimme anzufangen. Vielleicht braucht es manchmal einen Anstoß von außen, um das anzugehen, worauf man eigentlich Lust hat.